Nur wenig Zeit? Hier gibt es einen kurzen Überblick darüber, worum es bei unserer „Crytek“-Kampagne geht und was unsere Forderungen sind:
Was ist „Crytek“?
„Crytek“ ist ein Videospiel-Hersteller, der 1999 von den drei Yerli-Brüdern im bayerischen Coburg gegründet wurde und seinen Sitz heute in Frankfurt am Main hat. Das Unternehmen hat aktuell etwa 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Frankfurt und Kiew. Erfolgreich ist „Crytek“ vor allem wegen des Baukastens, mit dem das Unternehmen virtuelle Welten erschafft – der so genannten „CryEngine“. Spiele, die mit der Software programmiert wurden, etwa die der First-Person-Shooter-Reihe CRYSIS, verkauften sich weltweit mehrere Millionen Mal. „Crytek“ verkauft seine Engine aber auch an Rüstungsfirmen. Das finden wir nicht gut.
Um welche Software geht es?
Die „CryEngine“ ist eine Art Baukasten, mit der sich virtuelle Welten erschaffen lassen – sowohl für Videospiele als auch für militärische Trainingssimulatoren. „Crytek“ beschreibt seine Engine auf seiner Website wie folgt: „Die CRYENGINE ist die einzige Spiel-Engine mit mehrfach preisgekrönter Grafik, State-of-the-Art Beleuchtung, realistischer Physik, intuitivem visuellen Scripting, HiFi-Audio, Designer-freundlicher AI [künstliche Intelligenz, d.A.] einer effizienten 3D stereoskopischen Lösung für alle Plattformen und vieles mehr – alles mit nur einem Programm“
Wie kooperiert „Crytek“ mit Rüstungsfirmen?
Rüstungsfirmen können Lizenzen der „CryEngine“ erwerben, um damit virtuelle Welten für militärische Trainingssimulatoren zu erschaffen. Dabei verkauft „Crytek“ nicht einfach nur die Software an Rüstungsfirmen, sondern betreut diese teilweise auch, kommt bei Problemen vorbei und bietet Schulungen an.
Welche Rüstungsfirmen sind beteiligt?
Militärische Nutzer der „CryEngine“ sind u.a. „Bechtel“ und „Lockheed Martin“. Der britische „Meggitt“-Konzern baut mit der Software aus Frankfurt am Main mobile Schießsimulatoren. Der französische Rüstungskonzern „Thales“ nutzt die „CryEngine“ in seinem Schießsimulator „Sagittarius-Evolution“, der von der Bundeswehr genutzt wird. Der Kriegsschiffsbauer „ThyssenKrupp Marine Systems“ nutzt die Videospiel-Software wiederum für sein „Virtual Ship Training and Information System“, um die Besatzung von U-Booten auf Einsätze vorzubereiten.
Was ist an den Kooperationen kritisch?
Mit den Trainingssimulatoren, auf denen die „CryEngine“ läuft, werden Soldatinnen und Soldaten für Militäreinsätze ausgebildet – auch für völkerrechtswidrige Kriege. Zudem bedeutet eine „bessere“ Ausbildung durch Schießsimulatoren nichts anderes als effektiver auf Menschen schießen zu können. Durch den Verkauf seiner Software an Rüstungsfirmen hilft „Crytek“ also bei der Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten für Kriege.
Was fordern wir?
Wir wollen, dass „Crytek“ als Hersteller von Unterhaltungssoftware ein rein ziviles Unternehmen ist: Make Games – Not War! Daher fordern wir das Unternehmen auf, seine „CryEngine“ nicht weiter an Rüstungsfirmen zu verkaufen. Ein erster Schritt wäre aber, wenn sich die Frankfurter Firma überhaupt erstmal der Kritik stellen würde: Auf ein Gesprächsangebot hat „Crytek“ nicht reagiert. Wir wollen mit dieser Kampagne weder irgendein Videospiel verbieten, noch „Crytek“ schaden: Das Unternehmen soll seine Software lediglich nicht mehr an Rüstungsfirmen verkaufen.
Was kann ich tun?
Dich zu informieren ist schon mal ein wichtiger Schritt! Weise auch Freundinnen und Freunde auf diese Kampagne hin – gerade wenn sie selber Videospiele – vielleicht sogar „Crytek“-Spiele – spielen. Unter „Materialien“ findest du Bilder und Motive zum Weiterverbreiten. Wenn du noch mehr tun möchtest, kannst du dich natürlich auch direkt an „Crytek“ wenden – hier findest du die Kontaktdaten des Unternehmens.